Rasenpflege – Humusaufbau mit Kompost
Harter Boden, schlechter Rasenwuchs, Moos, Breitwegerich oder Klee? Sollte eure Liegewiese oder Rasenfläche mindestens zwei dieser Eigenschaften aufweisen, dann könnte ein zu niedriger Humusgehalt im Boden die Ursache sein. Hier kann das Aufbringen von Kompost schnelle und dauerhafte Hilfe bringen.
Für Rasengräser sind zwei Faktoren essenziell: ausreichend Stickstoff und Humus. Ohne Stickstoff verwandelt sich die Rasenfläche, wie durch Zauberhand, in eine Blumenwiese: Weißklee und Gänseblümchen lieben stickstoffarmen Boden. Ohne Humus wird der Boden hart, weil keine Krümelbildung stattfinden kann und das schränkt die Fähigkeit der Gräser Ausläufer zu bilden ein. Lückiger Wuchs ist die Folge und das schafft Platz für Unkräuter, die nur auf offenen Böden keimen können – z.B. Löwenzahn oder Hirse. Und dann kommt der Wegerich, eine robuste Pflanze, die wunderbar auf verdichteten Böden gedeiht und uns diese auch anzeigt. Oft ist nur der obere Bereich der Rasentragschicht hart, aber das reicht schon aus, um Probleme zu verursachen.
Mehr Humus heißt weniger Wasserverbrauch!
Ein höherer Humusgehalt im Rasen (min. 3 bis max. 4 %) speichert neben Nährstoffen auch Wasser. Gerade im Klimawandel ein wichtiger Punkt, denn heiße, trockene Sommer sind jetzt schon eher die Regel als die Ausnahme. Um den Gräsern das Leben angenehm zu machen, ist ein höherer Humusgehalt der wichtigste Schritt.
Jetzt hat Humus aber bei Manchen nicht gerade den besten Ruf und zu viel Gehalt an organischer Substanz (also Humus) kann wirklich auch die Wasserdurchlässigkeit verringern. Zu wenig jedoch kann ebenso den Boden verdichten und wasserundurchlässiger machen. Deshalb eine Bodenprobe durchführen! Für die wichtigsten Werte, wie Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium, pH-Wert (Säuregehalt) und Humusgehalt werden etwa 25€ fällig. Das sollte schon alle 2-3 Jahre investiert werden.
Humus heißt Leben
Ein letzter wichtiger Punkt ist die Belebung des Bodens, die eng an den Humusgehalt geknüpft ist. Rasengräser benötigen, wie alle Pflanzen, Mikroorganismen zur Gesundhaltung, zur Nahrungserschließung und zur erhöhten Wasserverfügbarkeit.
Empfehlungen zur Humusierung
Sollte der Gehalt an organischer Substanz unter 2 % liegen, dann sollte jährlich ein Topdressing mit Sand/ Kompost 50:50 durchgeführt werden. Auch nach dem Aerifizieren sollte die Wiederbefüllung mit der gleichen Mischung durchgeführt werden. Der Effekt kann meist schon im ersten Jahr gesehen werden: weichere Böden, bessere Griffigkeit, weniger Wegerich und gesündere Gräser.
Andreas Steinert „Natur im Garten“